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CAPADEI Dialoga 2025: Ein strategischer Dialog über Stadt, Wohnen und Investitionen

  • Autorenbild: Carlos E. Gimenez
    Carlos E. Gimenez
  • vor 22 Minuten
  • 4 Min. Lesezeit

Eine gemeinsame Betrachtung von Infrastruktur, Finanzierung, Stadtplanung und der Rolle des Sektors im neuen Zyklus des Immobilienwachstums.


CAPADEI

Am 19. November versammelte CAPADEI seine Mitglieder im Hotel La Misión zu einer neuen Ausgabe von „CAPADEI Dialoga 2025“, einem internen Gesprächsforum, das mehr als nur eine einfache Bewertung der aktuellen Situation anstrebt: Es geht darum, gemeinsam zu definieren, welche Arbeitsschwerpunkte die Gilde in einem Kontext haben wird, in dem der Immobiliensektor zwar erfolgreich war, aber auf einer fragilen Basis in Bezug auf Infrastruktur, Finanzierung und öffentliche Politik operiert.


Neben seiner institutionellen Rolle ist CAPADEI heute ein Ort, der eine breite und vielfältige Gruppe von Akteuren der paraguayischen Immobilienentwicklung zusammenbringt. Zu seinen Mitgliedern gehören etablierte Unternehmen, die unterschiedliche Maßstäbe, Ansätze und Wege innerhalb des Sektors repräsentieren: ZUBA, Altius Group Paraguay, Urbanica Bienes Raíces, Habitalis, Matrisa Desarrollos, Altamira Group, Raíces Real Estate, Vivabien, Genus, Aquino+, Insignia, AZ Inversiones, EYDISA Desarrollos Inmobiliarios, Urban Domus, Creo Inmuebles, Salum & Wenz, CCI, Acostruir, San Gerardo Inmobiliaria SA, Escala Desarrollos, Fortaleza, Eminent, Gómez Abente, Petra Urbana, Grupo Barcelona, Paraguay Development, Blue Tower Ventures, Tierra Alta, GONU Desarrolladores Inmobiliarios, Julio César Delgado Arquitecto, Miaterra, Romanach Mercado Arquitectos, Itasã, Arq. Gustavo Masi Constructora SA, Inmobiliaria del Este SA, Constructora Gómez Núñez SA, Blok SRL, Codas Vuyk und AGB bilden ein Wirtschaftsökosystem, das von großen Bauträgern bis hin zu auf Architektur und Bau spezialisierten Unternehmen reicht. Diese Vielfalt ist Teil des Alleinstellungsmerkmals des Verbandes: die Fähigkeit, unterschiedliche Perspektiven unter einem gemeinsamen Ziel zu vereinen und so die Repräsentation der Branche im öffentlichen Diskurs zu stärken.


Eines der Hauptziele für das kommende Jahr ist die Festigung der Position von CAPADEI als führender Akteur beim Aufbau eines sichereren und verlässlicheren Umfelds für die wachsende Welle ausländischer Investitionen und Migration, die den Immobilienmarkt derzeit prägt. Paraguay hat sich zu einem attraktiven Ziel für Investoren und Familien entwickelt, die sich dort niederlassen und Unternehmen gründen möchten. Der Verband ist sich bewusst, dass dieser Zustrom nicht nur als vorübergehende Geschäftsmöglichkeit, sondern als strukturelles Phänomen betrachtet werden sollte, das die städtische Wirtschaft und das soziale Gefüge grundlegend verändern kann. Die Strategie des Verbandes umfasst die Entwicklung von Qualitätsstandards, Transparenzmechanismen und potenziellen Gütesiegeln oder Zertifizierungen, um Bauträger mit soliden und nachhaltigen Geschäftspraktiken auszuzeichnen. So soll der formale Markt von lokalen und ausländischen Investoren als geordneter, berechenbarer Raum wahrgenommen werden, der sich an bewährten Verfahren orientiert. Ziel ist es nicht nur, Kapital zu schützen, sondern auch den Ruf des Sektors und des Landes als attraktiven Standort für Immobilieninvestitionen zu wahren.


Die Agenda des Verbandes für das kommende Jahr beinhaltet auch zentrale Diskussionen über Infrastruktur und Stadtplanung. CAPADEI ist sich bewusst, dass der Erfolg der Immobilienentwicklung in den letzten Jahren oft trotz bestehender Infrastruktur erzielt wurde, nicht dank ihr. Die Kammer will über die bloße Feststellung von Mängeln – unzureichende Energie für neue Projekte, überlastete Entwässerungs- und Abwassersysteme, marode Straßen, fehlende Verkehrslösungen und ein verfallenes historisches Zentrum – hinausgehen und konkrete Interventionsvorschläge entwickeln. Zu ihren Zielen gehören die Förderung von Modellen zur Gebietsrevitalisierung, die Unterstützung verantwortungsvoller Verdichtungskonzepte und die Mitwirkung an der Entwicklung technischer Kriterien für künftige Verordnungen, um Steuer- oder Regulierungsentscheidungen zu verhindern, die nicht den Prinzipien einer nachhaltigen Stadtentwicklung entsprechen. Die zugrunde liegende Vision ist klar: Ohne Infrastruktur und Planung verliert das Immobilienwachstum seine Nachhaltigkeit und schränkt seine Fähigkeit ein, weiterhin Wohlstand und wirtschaftlichen Wert zu generieren.


Im Bereich der Finanzierung will CAPADEI seine Rolle als Vermittler zwischen Privatwirtschaft, öffentlichen Einrichtungen und Finanzinstitutionen stärken. Die Kammer geht nicht davon aus, dass es keinen Kredit gibt, sondern vielmehr davon, dass die aktuellen Modelle nicht die notwendige Reichweite und den erforderlichen Umfang erreichen, um den Zugang zu Wohnraum zu verbessern und die Binnennachfrage anzukurbeln. Die Strategie für 2026 sieht die Förderung effektiver Arbeitsgruppen mit dem Wohnungsbauministerium, der AFD (Entwicklungsfinanzierungsagentur), dem Bankensystem und anderen Organisationen vor. Ziel ist es, Kreditinstrumente neu zu gestalten, Obergrenzen, Konditionen und Garantiesysteme zu überprüfen und Lösungen wie flexiblere Finanzierungsstrukturen, Mechanismen zur Immobilienrückgewinnung und Modelle, die auf erfolgreichen internationalen Erfahrungen basieren, zu entwickeln. Es soll ein Ökosystem geschaffen werden, in dem Bauträger, Banken und die Regierung eine gemeinsame Vision für die Skalierung der Wohnungsbau- und Immobilienentwicklungsfinanzierung teilen, ohne übermäßige Risiken auf einzelne Parteien abzuwälzen.


CAPADEI misst der Stärkung der branchenübergreifenden Koordination und der Fähigkeit zur gemeinsamen Einflussnahme auf die öffentliche Politik ebenfalls Priorität bei. Für das kommende Jahr strebt die Kammer eine engere Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen aus dem Bau-, Bank-, Zuliefer- und Dienstleistungssektor an. Ziel ist es, wichtige Themen – wie städtische Infrastruktur, Wohnungsbaufinanzierung, Anreize zur Formalisierung, Bauvorschriften und Investorenschutz – auf der Grundlage einer gemeinsamen Agenda und nicht aus isolierten Positionen zu diskutieren. Aus diesem Grund versteht sich der Verband der Wirtschaftsverbände nicht als parteipolitische Front, sondern als fachliche und branchenspezifische Plattform, die Lösungen vorschlagen, ineffiziente Modelle hinterfragen und die Regierung bei der Entwicklung marktgerechterer und bedarfsorientierterer Strategien unterstützen kann.


Das Treffen schloss mit einer Reflexion über die Rolle des Sektors in der paraguayischen Wirtschaft und Gesellschaft. Die Immobilienentwicklung hat nicht nur Gebäude und neue Stadtviertel hervorgebracht, sondern auch ganze Wertschöpfungsketten gestärkt, Zulieferer gefestigt, neue Materialien integriert, qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen und zur Modernisierung des Stadtbildes beigetragen. Dieser Erfolg bringt jedoch auch Verantwortung mit sich: Es genügt nicht, trotz aller Widrigkeiten weiterzubauen; vielmehr gilt es, die Lebensqualität in der Stadt, die dazugehörige Infrastruktur, die Formalisierung des Marktes und den Schutz der Immobilieninvestoren in den Fokus zu rücken. „CAPADEI Dialoga 2025“ verdeutlichte, dass sich die Branche der Herausforderungen bewusst ist und dass die größte Herausforderung für das kommende Jahr darin bestehen wird, diese gemeinsame Bewertung in einen konkreten Fahrplan umzusetzen – mit weniger Fragmentierung, mehr Informationen, besserer Koordination und soliden Vorschlägen, die gemeinsam den Behörden und der Öffentlichkeit präsentiert werden können.

 
 
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